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    Krombacher Mc
    Mutterland

    VÖ: 30.11.1999 | Label: Rebel Rec./SPV
    9 / 12

    4-Ohren-Test

    Die Wut hat sich kanalisiert, bewußte Aggression trägt wieder einen Namen: „Mutterland“, das neue Album der Krombacher Mc`s ist da. Die Stilvielfalt ihres Kreuzüber-Jazz-Funks ist durch Ska („New Romance“), Orientalik („Desorient“) und weitere Zutaten des breiten Musikgenres stimmiger denn je. Die achtköpfige Posse definiert ihre „Mutterland“-Veröffentlichung durch einen bissig-punkigen Gedanken, der frisch und unverbraucht ist. „Kreis Der Sieger“, das nicht gerade typische, aber voluminös-rockige Bläserarrangement rückt die fundierte Sicht für die Realität gerade. Genau dafür steht der KMC: Nicht die althergebrachte Fusion von Jazz, Funk und Hardcore kreiert hier Sympathie, sondern die rationale und logische Sichtweise für sozial-zwischenmenschlich übergreifende Themen, die ihren Ausdruck in bedeutungsschwangeren und treffsicheren Worten findet. Wer „Mutterland“ im Vaterland hört, wird verstehen, daß die Probleme, die vor unserer Haustür liegen, nicht durch trauernde Apathie zu lösen sind, denn die Entscheidung „liegt in unserer Hand.“ Erstaunlich.

    Thorsten Zahn 9

    Paß auf, wir könn uns dat überleg`n, ob wir`n Major-Deal machen, bei der nächsten Platte, oder ob dat wieder so klein wird. Dat isn Vorteil.“ Nächste Platte hin, nächste Platte her, zunächst mal geht es doch wohl um diese. „Mutterland“ haben Krombacher MC ihr jüngstes 7-Track-Werk genannt. Vor und hinter jedes Lied haben die Bier-Fans dummes Gequatsche wie „Paß auf,…“ gepackt. Zum Glück gipzja inzwischen programmierbare CD-Spieler. Nach mühsamer Tipperei kann man sich dann endlich der Musik widmen. Dabei fällt auf, daß Krombacher MC genau das machen, wozu sie gerade Lust haben – sicherlich ihre Stärke. Bei „Ist es das“ und dem Titelstück crossovern sie erstmal, um dann bei „Kreis der Sieger“ rockig-funkig zu werden und nicht mal vor einem schmalztriefenden Refrain zurückschrecken. Mit „New Romance“ geht es auf englisch weiter – dazu Ska mit fetzigen Bläser-Sätzen. Das einzige englischsprachige Stück ist die beste Nummer der Platte – weil Sänger Andreas von Minden-Henrich es mit der ersten Fremdsprache besser hinbekommt, über die Musik zu rappen und hip zu hoppen. Auf deutsch holpert es des öfteren kräftig. Wir warten auf die nächste Platte.

    Thomas Mersch 4