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    Kort
    Invariable Heartache

    VÖ: 01.10.2010 | Label: City Slang/Universal
    Text: Daniel Gerhardt
    6 / 12

    Gute Leute, gute Idee, guter Bandname: Lambchops Kurt Wagner und Cortney Tidwell erstarren allerdings in Ehrfurcht vor der eigenen Verwandtschaft.

    Als Kort covern sie auf Invariable Heartache Songs, die in den 60er und 70er Jahren auf Chart Records erschienen sind, das damals von Tidwells Großvater Slim Williamson geleitet wurde. Außerdem enthält die Platte eine Version des Songs Who’s Gonna Love Me Now, mit dem Tidwells Mutter Connie Eaton 1975 einen kleineren Hit hatte.

    Invariable Heartache soll allerdings mehr sein als ein reines Familienalbum, obwohl es von Tidwells Ehemann Todd aufgenommen wurde. Es ist ein Tribut an den Country des alten Nashville, die Musik einer Stadt, die sich immer weiter von ihren Ursprüngen wegentwickelt und zu einer reinen Verwertungs- und Bedienungsmaschine geworden ist, mit der Amerikas großer Country-Markt bei Laune gehalten wird. Das jedenfalls ist die offizielle Version, in der eine Nashville-Oase wie Jack Whites Plattenfirma und Vinyl-Presswerk Third Man natürlich nicht vorkommt. Wagner und Tidwell jedenfalls singen im Duett über sachtes Automatik-Schlagzeug hinweg und an flüssigen Slide-Gitarren vorbei; ihre Versionen der vergessenen Chart-Songs sind sehr vorsichtig und bescheiden, an Tradition geschult und zur Tradition verpflichtet.

    Ausreißer versuchen sie nicht, Gitarrensoli werden nie fransig, und auch die Streicher tragen eher zur Bodenhaftung eines Songs wie Eyes Look Away bei, anstatt ihn zu beflügeln. Invariable Heartache ist also eine Platte der guten Manieren und braven Übersetzungen. Wäre man nicht selbst so brav, könnte man die um sich greifende Wohligkeit des Albums aber auch „stockbieder“ nennen.