Dortmund mag Heimat des besten Musikmagazins der Republik sein, musikalisch wird die Metropole Westfalens den Ruch des Provenziellen allerdings nicht ganz los.
Koma Mobb sind da ein Paradebeispiel, denn obwohl sich das Duo alle Mühe gibt, urban zu klingen, wirken die Songs ihres Debütalbums oft eine Spur zu altbacken, um als Soundtrack für die Großstadt durchzugehen. Sprechgesang und Rockgitarre, HipHop-Beats und Reggae-Grooves, Keyboard-Teppiche und sogenannten Ethno-Sounds rühren die Herren zu einem bunten Klang-Cocktail zusammen – der gerät ihnen allerdings eine Spur zu eintönig und schunkellaunig, um über die Laufzeit von einer Stunde ein beschwingtes Gefühl zu erzeugen. Auch textlich haben die Songs auf Für immer ihre Tücken, denn obwohl Atair und Whiteman Konsensthemen wie Tierschutz, Solidarität oder Legalisierung von Hanf aufgreifen, steckt der Teufel im Detail – stellvertretend sei hier die Zeile Die Zeit verrinnt wie ein Kind, was im Regen steht genannt. Ähnlich ratlos steht man des öfteren vor den Songs von Koma Mobb und so mag man zwar einen gut gemeinten Ansatz attestieren, aber gleichzeitig empfehlen, noch ein wenig an den Details zu feilen.