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    King Krule
    Space Heavy

    VÖ: 09.06.2023 | Label: XL
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 363
    9 / 12
    King Krule - Space Heavy

    Die pechschwarzen Dope-Schwaden um die Stimme, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt, lichten sich: Auf dem vierten Album als King Krule schleicht sich bei Archy Marshall sowas wie Leichtigkeit ein – doch der Schein trügt.

    Schon im Opener „Flimsier“ bricht über King Krule mal wieder die Welt zusammen – und das so erschütternd, dass ihm direkt die Augen aus dem Schädel schießen. Immerhin nahm Marshall schon zum Vorgänger „Man Alive!“ eine Zäsur hin: Der Stadtjunge wird mit 25 Vater und versucht London, seine Depressionen und das verdammte Dope hinter sich zu lassen.

    Längst geht es dem Post-Punk-Poeten mit HipHop-Herz nicht mehr um vergammelte Schnittchen vom Tesco an der Ecke wie auf seinem Debüt von 2013. Freundin und Kind leben bei Liverpool, so muss er sich mit dem Pendeln auseinandersetzen, der letzten Instanz des Erwachsenwerdens, und widmet der Sehnsucht nach ihnen eine weitere brillante Soundcollage mit „Space Heavy“.

    Dabei hat es glatt etwas Versöhnliches, wenn er am Bahnhof in „Seaforth“ sitzt und singt „We sit and watch the planet dyin‘ up above“, bevor er mit seiner Partnerin friedlich durchs Kaufhaus schlendert und seinen Sample-Ambient-Dub-Gitarrenfetzen-Mix in Meeresrauschen versenkt. Erstmals schwingt auch luftiger Jangle Pop mit, der aber so eingedickt ist, als hätte man The Smiths mit Ketamin vollgepumpt. Doch spätestens zu „Hamburgerphobia“ kotzt Marshall zu kantigem Punk-Jazz seine Seele abermals direkt in den River Mersey. Das war’s dann auch mit der Leichtigkeit.

    Das steckt drin: James Chance, Serge Gainsbourg, Nilüfer Yanya

    weitere Platten

    Man Alive!

    VÖ: 21.02.2020

    The Ooz

    VÖ: 13.10.2017

    6 Feet Beneath The Moon

    VÖ: 24.08.2014