Direkt aus dem Untergrund der süddeutschen HipHop-Szene kommt der Kinderchor mit seinem liebevoll gestalteten Debüt. Zwölf abwechslungsreich und detailverliebt arrangierte Stücke, die auf instrumentaler Ebene allesamt höchstes Niveau halten können. Das musikalische Mastermind Jamie sampelt hier die Stone Roses, baut dort einen Track um ein Too Strong-Sample, wechselt von locker beschwingten Breakbeats zu techno-inspirierter Hau-Drauf-Rhythmik und verbeugt sich bei alledem ganz tief vor der East Coast im Allgemeinen und Nas, Run DMC und Gang Starr im Speziellen. Etwas problematischer wird es dann schon, wenn Milanmann (der alles kann), Vince (der Pornoprinz) und Böser Mohr (vom Kinderchor) anfangen zu rappen. Technisch besitzen die drei einen rhythmischen Stil, der sich durchaus in die Musik einfügt, inhaltlich driftet das Ganze allerdings mitunter in allzu pubertäre Gefilde ab. Glücklicherweise befinden sich auf dem Vinyl aber sechs Instrumentals, weshalb dieses Manko nicht zu sehr ins Gewicht fällt.