Leben wie Gott in Frankreich: Kid Loco frönt den schönen Dingen des Daseins – seit neuestem mit Band und viel Gesang.
Die junge Dame auf dem Plattencover deutet es mit dem beherzten Griff in ihren Schritt bereits an: Der Sinnlichkeit hat der Musiker, DJ und Studiofummler auch auf dem aktuellen Album nicht abgeschworen. Nach der schwelgerischen Electronica im flauschigen Downbeat-Gewand vom Albumdebüt „A Grand Lovestory“ geht es diesmal allerdings eine Spur greifbarer zur Sache: Die Beats rücken in den Hintergrund, stattdessen erklingen die Akustik, E- und WahWah-Gitarren. Zurück zum Schoße der Mutter Natur sozusagen, das Covermotiv deutet es an. Monsieur Prieur alias Kid Loco ist eben ein Anhänger der schönen Dinge: nackte Frauen und ästhetische Klänge, dazu ein Tütchen Gras. Im Ergebnis gibt das eine schmusige Liebeserklärung in Cinemascope. Diesmal mit viel Gesang. Tim Keegan brummelt sich kehlig durch wunderbare Sätze wie „I know your hips, I know your zips, I kiss your lips“, mal über wie gewohnt ausufernde Monumental-Entspannungshymnen, mal über 60er-lastigen Piano- und Hammond-Midtempo-R&B. Chanteuse Louise Quinn singt derweil lasziv über kulinarische und erotische Erfahrungen, die mit dem Teufel gesammelt hat, und man weiß: Kid Loco hat den richtigen Schritt gewagt.