The loved ones call their arrival/ The little boy cries. Allein diese zwei Zeilen aus The Munchkins und das jetzt, in dieser Jahreszeit! Man sieht den einigermaßen eingeschüchterten Jungen unter der Fensterbank, draußen nähern sich die Stiefel der lieben Verwandten durch den knirschenden Schnee. Then comes a knock at the door Was ist das für eine Furcht? Im nächsten Stück macht Craig Kid Decker Saunders Mut: A chance to make a difference, sein Leben in die Hand nehmen und ändern? You can/ You look about ready.
Seltsam nur, dass es wie eine Warnung klingt und man auf Your Kind immer automatisch das Scheitern mitdenkt. Saunders arrangiert als Kid Decker eine Musik, deren Geschichten man mitlesen muss. Geschichten, denen neben der üblichen Instrumentierung noch Cello, Geige, Klavier, Melodika, Ukulele, Flügelhorn und Trompete zur Entfaltung verhelfen. Geschichten, deren Atmosphäre bedrückend und tröstend zugleich ist, da die Worte so gut gewählt sind und die Töne so markant die Seele in Aufruhr versetzen.
Es ist kein Wunder, dass im Booklet seltsame Fotografien knorriger Bäume und eine Blümchentapete abgebildet sind, die eher bedrohlich wirkt, weil ihr Raum ein Raum der Einsamkeit ist, irgendwo da draußen, wo Leute nach Worten ringen. Angenehm, dass Kid Decker dabei noch Lust hat, mit Reveries eine beschwingte Soul-Revue einzubauen. Stimmlich liegt er übrigens auf sehr attraktive Weise zwischen der Dramatik von Muse und der melancholischen Klarheit eines Neil Finn von Crowded House. Ist doch wunderbar.