Als der Gitarrenweirdo mit den eklig langen Spinnenhänden zu Beginn der Neunziger sein Blufunk is a fact!-Statement in die Runde warf, merkte man allgemein auf und zollte ihm für seinen so noch nicht gehörten Crossover kräftig Tribut. Denn seine Melange von extrem geschmeidigem, zutiefst schwarzem Funk und ungezügelter, Hendrix-Rockigkeit war in der Tat etwas ziemlich Neues. Die kompositorische Eleganz und spielerische Perfektion seines zweiten Albums African Space Craft wußte diesen Eindruck nur zu bestätigen. Seitdem sind vier Jahre vergangen, und nach so einer langen Auszeit hätte man wohl ein absolutes Hammerwerk von dem Ausnahmegitarristen mit der wahnwitzigen Fünf-Finger-Technik erwarten dürfen. Doch Liquid Sunshine kann diese Erwartungen leider nicht halten. Natürlich enthält auch diese Platte (zumindest zum Teil) wieder absolute Killergrooves, die er gemeinsam mit seiner fast maschinell präzise arbeitenden Rhythmusgruppe vorantreibt, daß dir Hören und Sehen vergeht. Doch leider verliert sich Jones etwa ebenso oft im fast lustlos wirkenden Geplänkel ohne erkennbare Song- oder Beatstruktur und seiert sich einen zurecht, daß es einem fast die großartigen Momente verleidet. Da sich also der Notenradius für die Songs zwischen 3 und 11 bewegt, gibt es für diese Platte die Zahl in der Mitte; und das ist für ihn entschieden zu wenig.
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tba.
VÖ: 18.03.2003