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    Keith
    Red Thread

    VÖ: 23.06.2006 | Label: Lucky Number / Rough Trade
    Text:
    8 / 12

    Das klingt zu geradlinig. Wie eine Erfolgsgeschichte, die doch bitte aufzugehen hat. Und sie hält sich dran.

    Man unterstellt vier Musikern, die in Manchester ihren Abschluss als Musikproduzenten machen wollen, neben Kunst und Können vorschnell auch Kalkulation, zumindest im Nebenfach. Doch auch da haben Keith lieber ein Kreativitätsseminar besucht. „Buy British!“ – ja, aber hier kommt das Einzelstück. Denn wer bei den ersten Takten des Openers „Back There“ schon die elegisch leidende Smiths-Kiste aufklappen will, wird durch die einsetzende Rhythmussektion eines Besseren belehrt. Endlich trifft alternativ wieder zu: Keith sind wie die anderen, aber anders. Einflüsse tauchen nicht als durchscheinendes Muster auf, sondern wurden zu feinem Granulat verarbeitet, das brotkrumenartig nach Bedarf eingestreut wird. Editors und She Wants Revenge auf Uppers, The Killers und Maximo Park auf Downers. Runtergebrochen auf ein Indie-Konzept, das sich neben der klassischen Besetzungskiste mit Gitarre-Bass-Schlagzeug-Keyboard über ein globales Netz mit Einflüssen versorgt hat. England wieder als Kolonialmacht. Zu „Mona Lisa’s Child“ wird getanzt, bei „Hold That Gun“ wünscht man sich Regen, um nachts im Parka durch die Straßen zu ziehen. Der rote Faden, der ihr Debüt fest zusammenschnürt: Aufblitzen lassen, was man kann! Ausufernd kommt vielleicht später, kein Wunder, wenn die irgendwann ein Progrock-Monster loslassen.

    weitere Platten

    Vice & Virtue

    VÖ: 27.03.2009