Diese uninspirierte, geklaute und substanzlose Mischung aus allen zur Zeit hippen und harten Musikstilen grenzt an Körperverletzung.
Schon der Bandname, der Plattentitel sowie das Artwork sind schlecht. Gut, das darf passieren wenn der Inhalt stimmt, aber auch damit kann diese Band keinen Blumentopf gewinnen. Zumindest nicht hier – in England hingegen haben Karmic Jera tatsächlich den “win a record deal”-Wettbewerb des Kerrang-Magazins gewonnen, was der Welt nun diese schrecklichen 45 Minuten beschert. Wie schlecht muss nur die Konkurrenz gewesen sein? Schon der erste Song glänzt durch desolate Produktion, Primaten-Lyrics und schlechtes White-Zombie-Riffing. “Do You Want Cyber?” fragt uns der Titel. Nein! Aber Karmic Jera machen weiter. Das folgende “Death Race” will seinem bahnbrechenden Namen alle Ehre machen: Motorengeräusche, Powerman 5000-Rhythmik, unglaublich primitive Vorschulriffs und ein Text, in dem man nur das Wort “gasoline” versteht. Doch immerhin gibt es einen roten Faden. Denn was die ganze Platte zusammenhält, ist mangelnde Substanz, ein unnatürlicher Drumsound, jedes denkbare New-Metal-Klischee wie etwa Stakkato-Riffs, die bezeichnenderweise bei B-Bands wie Static-X geklaut sind, oder die blöden Songtitel: “Digital Superstar”, “Space Girl”, “Blast The Dealer”, “Mr. X” und “Sex Toys & Video Games”. Wenn man an all die hoffnungsvollen Newcomer auf diesem Kontinent denkt, denen nie ein Forum gegeben wird, kann man mit Fug und Recht behaupten: Das hier ist eine Verarschung aller ambitionierten Musiker ohne Deal.