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    Karl Larsson
    Pale As Milk

    VÖ: 18.07.2005 | Label: Bad Taste/Soulfood
    Text: Patrick Großmann
    9 / 12
    Karl Larsson - Pale As Milk

    Wer’s nicht weiß: Karl Larsson ist Frontmann/Hauptsongwriter der Indiepopper Last Days Of April. Deren Sound, etwas abgespeckt und intimer, ist dann auch die Referenz.

    Ganz schön unspektakulär scheint auf den ersten Blick, was uns der dürre, stets etwas anämisch wirkende Schwede auf seinem ersten Alleingang kredenzt. Ein weiterer Rocksänger, der in der Tourpause die totale Selbstverwirklichung anstrebt – und am Ende doch nicht wirklich die Spur wechselt. In der Tat ist die Handschrift von Last Days Of April, deren Höhepunkt mit „Angel Youth“ auch schon ein paar Jährchen zurück liegt, fast überdeutlich präsent: dasselbe in hohen Lagen vornüber kippende Organ, dasselbe niedliche Picking, dieselben mit zartbitteren Melodien gespickten Melancholie-Hymnen, nur mit etwas lockereren Zügeln von Szene-Guru Pelle Gunnerfeldt produziert. Erst nach und nach fällt auf, wie sehr einen das hier wärmt. Wie betörend in Liedern wie dem traumwandlerischen, Hammond-veredelten Hit-Einstieg „(I Wanna Know) All You Know“, „Wind In Tree“ oder „Off The Cliff“, das zwischen in der Ferne blitzendem Akustik-Geschrengel, Glockenspiel-Fragilität und J Mascis-Gedächtnis-Gitarrengebrutzel vermittelt, lose Enden verknüpft werden. In die gleiche Kerbe haut auch der direkt ins Blut gehende Rocker „Lion’s Escape“, während Larsson beim heimeligen, rührend gesungenen Lamento „Found Half, Lost All“ (Dittsche würde hier zu Recht von „muckelig“ sprechen) mit Grandezza ins traditionelle Balladen-Fach wechselt. So knarzig kann einem also wer den Kopf tätscheln. Trotz kurzer Durststrecke auf halber Distanz: ein in Musik gegossener skandinavischer Sommerregenbogen.