K McCarthy
Dead Dog`s Eyeball: The Songs Of Daniel Johnston

Wem Daniel Johnstons Gesang schon immer zu nervig war, hat jetzt Gelegenheit, 18 Songs des Hochton-Exzentrikers von einer feinen Frauenstimme ins Ohr geträllert zu bekommen. K. McCarthy, bekannt als Sängerin der 80er Jahre-Indieband Glass Eye, ist auf Johnston aufmerksam geworden, indem er ihr als ergebener Fan ein Tape mit seinen Stücken in die Hand drückte. Was bei diesem musikalischen Revanchefoul herauskam ist zumindest abwechslungsreich, wirkt aber zuweilen etwas manieriert. McCarthy, die gesanglich Eddie Brickell oder auch Eddie Reader (Fairground Attraction) ähnelt, kokettiert manchmal zu auffällig mit ihrer naiven Art. Wie soll man es finden, wenn „Running Water“ auf der Toilette der Universität in Austin aufgenommen wurde und auch genau so klingt? Trotz solcher Spielereien eine angenehm reife, nicht gerade unbeschwerte, aber unverwechselbare Platte. Das liegt auch an der aufwendigen Instrumentierung: Mit Piano, Tuba, Violinen und Cellos ist viel Klassisches dabei, das aber originell eingesetzt und zum Teil verfremdet wird. Exzentrisch ist das allemal, aber auf eine seltsam zerbrechliche Weise.