Diese Düsseldorfer wollen alles, außer sich festlegen. Keine Lust auf stilistische Einseitigkeit, denn die kommt laut Sänger Mars verpönter musikalischer Fließbandarbeit gleich. Also toben die Rheinländer auf ihrem Erstling munter über eine ganze Reihe musikalischer Spielwiesen -oft sogar binnen eines Songs. Die weiteste Strecke legen Juicy Junk zwar auf dem Vehikel Gothic-Rock zurück, daneben finden sich aber allerhand Sprengsel aus nicht unmittelbarer Nachbarschaft. Dass gerappte Strophen wie bei “China White” gelungen in melodiös und kraftvoll getragene Refrains münden können, ist hier kaum der Rede wert. Holpriger werden die Übergänge bei “Nowhere Man” oder “Fall” vom funkig hoppelnden Terrain hin zu melodiös glatten Momenten. Nicht ganz so deutlich wie “Juicy Junk” setzen die Debütanten auch sonst zumeist auf reichlich Tastentüfteleien seitens des Keyboarders, um “Mission Sungun” Details und Tiefe zu schenken. Jose Alvarez Brills Produktion (u.a. Wolfsheim, De/Vision) soll das Übrige tun und lässt die klangliche Wärme etwa bei “God Knows” kulminieren. So richtig packen aber kann dieses Album trotz manch gelungenen Arrangements und des musikalischen Könnens der Beteiligten kaum. Sich ab und an mal konsequent einen stilistischen Schuh anzuziehen, statt ständig in den nächsten zu schlüpfen, hätte “Mission Sungun” vermutlich genau fast so gut getan wie ein Verzicht auf die sagenhaft peinliche Legenden-Trilogie zur Welterschaffung durch die Rockgötter.