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    Judas Priest
    Invincible Shield

    VÖ: 08.03.2024 | Label: Epic
    Text: Karlotta Schmidt | Erschienen in: VISIONS Nr. 372
    9 / 12
    Judas Priest - Invincible Shield

    Per Eigenblut-Infusion zu neuen Höhen: Judas Priest zapfen für „Invincible Shield“ nochmal die rasante Härte von „Painkiller“ (1990) an. Und wie damals staunt man, wozu diese Band noch fähig ist.

    2011 ersetzte Richie Faulkner den legendären Judas-Priest-Gitarristen K.K. Downing, der die Band während der laufenden Abschiedstour verlassen hatte. Seitdem wirken die britischen Heavy-Metal-Miterfinder revitalisiert, vom Aufhören ist keine Rede mehr. „Redeemer Of Souls“ (2014) renovierte den Judas-Priest-Sound mit mehr Melodien und wiedererwecktem Ungestüm, „Firepower“ (2018) klang trotz Alterserscheinungen sogar noch agiler, hymnischer und mächtiger. Mit „Invincible Shield“ drehen Judas Priest nun noch eine dritte Karriere-Ehrenrunde, und die toppt die vorherigen: So viel Spielfreude, Druck und Tempo gab es bei Judas Priest seit „Painkiller“ nicht mehr.

    Die Leadsingle „Panic Attack“ baut sich zu Beginn zwar erstmal 80 Sekunden auf, klingt mit ihren Synthies videospielartig nach Rushs „Tom Sawyer“. Dann aber schiebt das Riff erbarmungslos vorwärts, und in knapp vier Minuten brennen Judas Priest das ganze Feuerwerk ab: Halfords giftige Kopfstimme, die kreischenden Laserwaffen-Gitarren, die unbarmherzige Doublebass, ein spektakuläres Endlos-Gitarrensolo in mehreren Akten – perlschnurartig reihen sich die „Painkiller“-Momente aneinander. Das folgende „The Serpent And The King“ drückt sogar noch atemloser und aggressiver, und der Titelsong überrollt einen mit seinem Hammerfall-artigen Gitarrenriffing wie ein chromglänzender Chopper, bevor Halford den Song in der Mitte gesanglich erhebt und einen die Solo- und Outro-Gitarren ins Metal-Walhalla tragen.

    Nach diesem imposanten Auftakt öffnet sich das Album etwas: In „Devil In Disguise“ flirtet der britische Heavy Metal mit Southern Rock, das Intro von „Gates Of Hell“ demonstriert Judas Priests Lust an melodisch schimmernden Gitarrenläufen. „Crown Of Horns“ startet als grenzwertiger Midtempo-Schmachtfetzen, doch spätestens, wenn Halford in der Bridge die ganze Welt umarmt, kippt es zu seinen Gunsten.

    Die Single „Trial By Fire“ läutet schließlich die dritte Phase von „Invincible Shield“ ein: Die „Painkiller“-Power bleibt, doch der Ton wird dramatischer, die Rhythmik komplexer, die Songs erinnern an die progressive Spätphase von Iron Maiden; in „Escape From Reality“ klingt Halford teilweise wie einer Ozzy Osbourne-Horrorfantasie entsprungen. Trotz solch kleiner Variationen bleibt „Invincible Shield“ das ungenierte Selbstzitat einer Legende im 56. (!) Karrierejahr. Aber es ist eben kein typisches Spätwerk-Album, das man wohlwollend durchwinkt: Hier fliegen vor purer Lust am Metal die Funken.

    Das steckt drin: Accept, Dio, Saxon

    weitere Platten

    Firepower

    VÖ: 09.03.2018

    Redeemer Of Souls

    VÖ: 11.07.2014

    Nostradamus

    VÖ: 13.06.2008

    Angel Of Retribution

    VÖ: 28.02.2005

    Jugulator

    VÖ: 16.10.1997

    Painkiller

    VÖ: 03.09.1990

    Screaming For Vengeance

    VÖ: 17.07.1982

    Killing Machine

    VÖ: 09.10.1978