Es ist der erste Song, der Fans von Jesse Lacey und seiner Band aufhorchen lassen dürfte. Der stoische Schlagzeugbeat, die schummrigen Synthesizer und der verzweifelte Gesang im Refrain: “Do You Remember?” klingt, als hätten Brand New sich nicht entscheiden können, ob sie lieber einen Song für “Daisy” oder für “Science Fiction” schreiben. Der ähnliche Sound kommt nicht von ungefähr: Als Produzent hat Mike Sapone, der bereits für Taking Back Sunday und Brand New arbeitete, an “Abendigo” mitgewirkt. Das passt, denn Nolan ist auch ohne Band ein sentimentaler Hund. In “Over Before It Begins” spielt er mit flirrenden Emo-Gitarren, die an Tiny Moving Parts erinnern. “Half A Block To Go” lässt nach einem angetäuschten Akustik-Intro sogar an The Strokes denken. Und “How Much Difference Does It Make” suhlt sich ähnlich romantisch-pathetisch in Melancholie, wie Beach Slang es tun. Nolan hat sich für sein drittes Album ganz schön was einfallen lassen. Anders als auf den ersten beiden Platten experimentiert der Gitarrist oft mit Elementen aus Elektronik und Ambient. In “Smiling And Alive” klingt er gewollt verunsichert und gebrochen, der Song nimmt sich mit einem traurigen Piano viel Zeit. Im Kontrast dazu fährt “Anything You Want” mit Vollgas auf der Punk-Schiene, bevor “Without You / Nothing Is Over” zum Schluss im Art-Rock landet. Das klingt alles ein bisschen durcheinander, aber Nolan verfolgt auch nicht den Anspruch, ein perfektes gefühlvolles Rockalbum aufzunehmen.