Da soll noch mal wer sagen, Altpunks wären innovationslos. Jimmy Pursey, Kopf der britischen Punkkapelle Sham 69, macht sich auf seine alten Tage auf zu gänzlich neuen Ufern. So verbindet er auf seinem Solo-Debüt „Revenge Is Not The Password“ Britpop und Wave der alten Schule mit schweren, stampfenden Dubbeats und stark Ambient-lastigen, dabei aber extrem spartanisch eingesetzten Soundspielereien. Diese höchst erstaunliche Melange ist geprägt durch ihre Einfachheit im Arrangement und die fast schon prophetisch anmutenden, überwiegend rezitativ vorgetragenen düsteren Texte (Songtitel wie „Die In Disneyland“ oder „Death Dr. War“ sprechen wohl für sich). Jimmy Pursey läßt sich und seinen Songs die Zeit, die sie brauchen, um eine so hypnotisch-dichte Atmosphäre zu erzeugen, wie man sie seit dem unerreichten „She Blinded Me With Science“-Album von Thomas Dolby nur selten gehört hat. Um so unverständlicher ist der Bonustrack, ein neuer Song von Sham 69: übelster Billig-Rock, der noch nicht mal mehr ein Gähnen hervorruft. Aber ansonsten: Coole Sache, das.
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