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    Jerobeam
    What's The Deal?!

    VÖ: 10.02.2003 | Label: Hazelwood/Universal
    Text: Patrick Großmann
    7 / 12

    Während er bei Sono erfolgreich Electro-Felder bestellt, vergeht sich Jungspund Lennart A. Salomon mit Jerobeam grinsend am Retrofunk- und Soul-Fundus.

    Was hier, verdammtnocheins, gespielt wird?! Gute Frage: Staubtrocken wie die Sahara groovt ein Schlagzeug los, um das sich alsbald das solide Bass-Fundament von JazzCore-Ikone Steven Gaeta (sonst Universal Congress Of) schmiegt. Darüber croont eine Stimme, als habe sie noch Minuten zuvor neben einem ordentlichen Zug aus der Pur-Pfeife Blaxploitation-Movies und De La Soul-Klassiker im Quadrat inhaliert. Und urplötzlich erblühen Bläser, poppt ein lässiger Refrain los. Okay, das mag nicht neu sein, verjagt aber stehendes Fußes jegliches Tief vom Gefühlshimmel. Geschmackvoll genug, um damit durchzukommen, ist „Family Tune“ zudem. Die Saga will, dass Herr Salomon – gerade mal Baujahr 1978 – mitten in die Nachtsessions zu „…On The Trail Of Dr. Brain“, einer anderen ‚Hazelwood‘-Lustbarkeit, geplatzt kam und Aufmerksamkeit forderte. Nur vier Tage sollen die mit derselben Backing-Mannschaft realisierten Aufnahmen zu „What’s The Deal?!” gedauert haben, und genau diese Spontaneität ist denn auch das Hauptkapital der Platte: Ob das abgehangene, Hammond-verzierte Funk-Exponat „Move Everybody“, der Zappa-Abstecher „Freaks On The Train“ mit DJ Mahmuts Turntable-Einwürfen oder die komödiantische Tuba-Weise „The Little Cafe“ – genüsslich wird ohne Rücksicht auf Verluste geplündert und stibitzt, was das Vintage-Zeug hält bzw. hergibt. Schade höchstens, dass am Ende des Tages nicht allzu viel davon haften bleibt. Dazu fehlt dann doch die ureigene Handschrift. Zumindest noch. Nice try, dude.

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