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    Jay Farrar
    Terroir Blues

    VÖ: 07.07.2003 | Label: Act/Resist/Indigo
    Text: Lea Pfuhl
    10 / 12

    Seinen zweiten Solo-Longplayer veröffentlicht Herr Farrar in Eigenregie auf eigenen Label. Derlei Selbstbewusstsein steht dem Vater des Alt.Country ausgezeichnet.

    Jay Farrar mag für einige Ignoranzler in der Retrospektive bloß der ewige Zweite bei Uncle Tupelo gewesen sein, war doch später Jeff Tweedy mit Wilco kommerziell wesentlich erfolgreicher als Farrar mit seiner Nachfolgeband Son Volt. Doch der Mann mit der tiefen Knödelstimme war schon damals unterschätzt, ging neue Wege, experimentierte mit Rock im Großen und musikalischen Frickeleien im Kleinen, um sich schließlich von allen Bands der Welt loszusagen und solo weiterzugehen, wobei es ihm an illustren Gastmusikern nie fehlen sollte. Auf dem vielgelobten Album „Sebastopol“ spielte er gar mit Synthesizern und schaffte es trotzdem, alles in die warme Decke des Alternative Country zu hüllen. Mit „Terroir Blues“ kehrt er nun zurück zu Pedal Steel und Akustikgitarre, jedoch nicht ohne die gesammelten Erfahrungen in einer neuen Herangehensweise zu verwerten. Getragen ist das Album ausgefallen, ein Soundtrack für Erwachsene oder zumindest für solche, die Zeit und Muße finden, sich zurückzulehnen und wirklich zuzuhören. Denen fallen dann die sechs akustischen Zwischenspiele nicht nur als vermeintlicher Sprung auf der CD auf, sondern machen in ihrer Gesamtheit als „Space Junk“ Sinn, geben die paar Sekunden Zeit, die nötig sind, um sich einem weiteren grandiosen Song zu öffnen, neben Stimme, Text und Pedal Steel auch die Flöte wahrzunehmen, die Augen zu schließen und sich wiegen zu lassen. „Terroir Blues“ lebt nicht von großen Gesten. Das Zusammenspiel fein abgestimmter Details, verwoben zu einem dichten, warmen Country-Teppich kann aber zuweilen viel (ent)spannender sein.