Geistvoller Orchester-Pop für gute Menschen. Leider bis zur Langeweile glattproduziert…
Die Fakten: Jars Of Clay leben in Nashville, haben von ihren ersten beiden Alben Jars Of Clay (1995) und Much Afraid (1997) zusammen drei Millionen Einheiten verbimmelt und sind bekennende Christen. Letzteres ist für unsere Hemisphären eigentlich zweitrangig, in den USA dagegen, gerade im sogenannten Bible Belt, ein Qualitätssiegel. In diesen Kreisen stimmt der Vertrieb, das Image, die Promotion – einfach alles. Und genauso hört sich auch die dritte Scheibe der vier Amis an. Auf den entsprechenden Internetseiten wird immer noch dem großartigen Debüt inklusive der Hitsingle Flood nachgetrauert, die Reaktionen der Fans sind eher durchwachsen, was ich absolut nachvollziehen kann. Jars Of Clay haben ihren Orchester-Pop weiter perfektioniert, sicherlich auch ein Verdienst des Produzenten Dennis Herring (u.a. Counting Crows), der dem Scheibchen einen warmen Mainstream-Anstrich verpasst hat. Mir persönlich sind diese geistvollen Balladen etwas zu aufgesetzt und wollen sich auch nicht sofort erschließen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich Folk und Gospel nicht wirklich viel abgewinnen kann. Wer so etwas mag, bitte zugreifen. Ich habe jetzt auf einmal unglaublichen Drang, 16 Horsepower zu hören…
weitere Platten
Much Afraid
VÖ: 01.01.1900