Das Debüt des armen Iren Richie Jape ist da so bezeichnend, dass man fast glauben will, er hätte es absichtlich vergurkt. Alles an “Ritual” wurde verbissen auf Zukunft und 2.0 getrimmt, in jeder Songecke liegen vergessene Soundreste herum, hinter jedem verweigerten Refrain schnappt ein Laptop nach unachtsamen Fingern. Wer aber versucht, ins Herz dieser Musik zu blicken, wird lange nichts und dann sehr gewöhnlichen Elektro-Rock sehen – ohne Rock und nach dem Stromausfall. Nur mit einem Stück über Phil Lynott, der als Thin-Lizzy-Sänger zum irischen Nationalhelden wurde und seit 20 Jahren tot ist, erhebt sich Jape kurz über die eigene Müdigkeit. Wenn er hingegen wirklich von Morgen träumt, fällt ihm so wenig ein, dass er vor allem sich selbst zu langweilen scheint.