Ein elektronisches Singer/Songwriter-Album, mit dem man mühelos ganze Tage vertrödeln kann.
Es gibt Musiker, die ohne Band einfach besser funktionieren. Die die besten Ergebnisse erzielen, wenn sie mit sich und ihren Liedern allein sind. Jan Gazarra scheint einer dieser kreativen Alleingänger-Typen zu sein. Ein Gitarrist, der nach einem Umfeldwechsel (von Stuttgart nach Hamburg) erst mal Neuland erforschte und die Elektro-Clubs für sich entdeckte. Wie gut sich die frühe und die späte musikalische Sozialisation ergänzen, zeigt “I`ve Come To See You Once Again”, ein absolut wohlgeratener Mischling aus klassischem Songwriting und elektronisch erzeugtem Background. Zumeist sind es ruhige, verträumte Songs, die trotz des freundlichen Gepluckers, den hüpfenden Beats und Schnickschnack aus der Groovebox oft geradezu folkig wirken. Damit platziert sich Jan Gazarra ähnlich zwischen den Stühlen wie etwa Badly Drawn Boy – manche Songs auf diesem Debüt wie “Blow” und “Cigarettes” besitzen einen ähnlich unverhohlenen Pop-Appeal wie die des Briten, “She” dagegen erinnert in seiner reduzierten, introspektiven Melancholie eher an eine Ode der Marke Elliott Smith. Zu den Höhepunkten des Albums gehören außerdem die Prince-Coverversion “Pop Life” und das wunderbar entrückte “Holes”. “I`ve Come To See You Again” entfaltet sich am besten, wenn man es allein hört. Und auch, wenn die Lieder anfangs ein bisschen distanziert wirken – sie werden deine Freunde. Versprochen.