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    James Yorkston
    I Was A Cat From A Book

    VÖ: 10.08.2012 | Label: Domino/Goodtogo
    Text:
    8 / 12

    Elf neue, beruhigend geerdete Folksongs über die Träume einer Tochter und das schnöde Leben als Songwriter im Jahr 2012.

    Es gibt noch immer Leute, die denken, der Beruf Songwriter sei so aufregend wie der von Londons Bürgermeister Boris Johnson: spektakuläre Auftritte, Menschen, die einen zu Füßen liegen, bedingungsloser Individualismus. Dass es anders ist, zeigte zuletzt Sun Kil Moons Mein-Leben-als-Songwriter-Zyklus „Among The Leaves“: Depressiv besetzte erste Reihen bei Konzerten – und wenn überhaupt noch Autogramme, dann für alte Typen in Tennisschuhen. Wer weitere Einblicke in die oft amüsant-groteske Tristesse eines Liedschreibers gewinnen möchte, dem sei James Yorkstons‘ Tagebuchsammlung „It’s Lovely To Be Here“ empfohlen, wobei in diesem Text der Eindruck entsteht, dass Yorkston es eigentlich ganz lieb ist, dass er durch Amsterdam oder London laufen kann und eher für einen Tagedieb als für einen Musiker gehalten wird. Auch durch seine neue Platte „I Was A Cat From A Book“ zieht sich der blassrote Faden der Normalität: Bei dem Titel handelt es sich um den ersten Satz, den Yorkstons Tochter einmal nach dem Aufwachen murmelte. Nur welche Katze aus welchem Buch? Es dauerte einen Tag, bis Yorkston und Tochter fündig wurden. Und wieder keinen neuen Song geschrieben. Immerhin: Die elf neuen Lieder seines sechsten Albums besitzen die gewohnte Klasse. Zwei Fächer beherrscht Yorkston besonders: Ruhige, minimalistische Stücke wie „Catch“, die sich behutsam aufbauen und ungeahnte Größe erreichen, oder schnellere Lieder wie den „Border Song“, bei denen Yorkston so gehetzt wirkt, als habe sein Wecker versagt und er drohe einen Flug zu verpassen.

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