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    Jackpot
    F+

    VÖ: 05.04.2004 | Label: Surfdog/Neo/Sony
    Text: Daniel Gerhardt
    8 / 12

    “Charlie Watts Is God”. Es dauert 57 Minuten, zwölf Songs und ein ganzes Album, bis bei Jackpot endlich mal einer sagt, was Sache ist.

    Bisher hat man von Rusty Miller nicht gewusst, dass er mal bei Cake mitgespielt hat. Zwar nur einen Song lang, aber der hieß immerhin “Never There” und war ein kleiner Hit. Bald wird man von Rusty Miller nicht wissen, dass er auch eine eigene Band hat. Sie heißt Jackpot, wahrscheinlich weil sie niemals ein großes Los ziehen wird, und sie hat nun schon die vierte Platte gemacht, auf der Kraut und Rüben fröhlich nebeneinander wachsen. “Adventures Galore” eben, denkt sich Miller und stürzt zum Auftakt in einer schrägen Funknummer ab, hinter der ein Stück namens “Upside Down” so lange rumfuchtelt, bis ein ziemlich sauberer Popsong steht. Was natürlich keiner merkt, weil Jackpot längst drei Stile weiter sind, mit Harfen hantieren und samt Bläsern und Orgeln ein turbulentes Roadmovie einläuten. Oder Countrymusik übers Knie legen, zünftigen Blues zurecht schunkeln und mit ihren Slide-Gitarren um die Wette zerfließen. Man könnte ewig so weitererzählen. Und Jackpot tun das auch. Das Album wird länger und länger, die Songs driften ins Uferlose, machen süße Elektro-Geräusche und zerschellen im nächsten Augenblick an echten Männergitarren. Wenn Jackpot ganz zum Schluss ihr Meisterwerk rausholen, einen Song, der “Charlie Watts Is God” heißt, eine verwackelte Ballade ist und schon mit einem Fuß im Grab steht, während der andere noch nach einem Klavier tritt, wird wahrscheinlich schon lange keiner mehr zuhören. Und das darf eigentlich überhaupt nicht wahr sein.