Man weiß nicht (noch) viel über diese Britin, die uns da ohne jegliche Vorwarnung ein so schönes wie ausgegorenes Album ins Haus zaubert. Eine Tochter aus musikalischem Hause ist sie, hat mit neun Jahren brav das Cello-Spiel erlernt und zwar so gut, dass es für die Aufnahme ins Trinity College Of Music Art reichte. Im Laufe ihrer darauf folgenden Laufbahn als Session-Musikerin bereicherte sie u.a. einige Moloko-Songs, womit auch schon ein Name im Spiel wäre, der für Izzis erstes Solo-Album einen gewissen Referenz-Charakter besitzt. Ein bisschen elektronisch, ein bisschen poppig, soulful und jazzig gleichermaßen gibt sie sich auf “The Big Picture”, wobei ihre Stimme zwar nicht an Roisin Murphys Qualitäten heran reicht, aber definitiv Potenzial besitzt. Der Clou sind indes die prägnanten Cello-Arrangements, die jeweils passend zum Song mal butterweiche, mal messerscharfe Akzente setzen und eine anregende Dramatik ausstrahlen. Öfter denkt man dabei auch an die Nu Jazz-Ästheten 4 Hero, die sich in puncto opulente Streichereinsätze auch nicht gerade lumpen ließen. Ähnlich soulig und harmonisch fließt “Big Picture” über größere Strecken, wobei “Fly On The Wall” oder “Out Of My Hands” vielleicht schon einen Tick zu schmusig-glatt daherzärteln. Nichtsdestotrotz ist Izzi weit davon entfernt, in Schönheit zu sterben, denn Tracks wie “Birthday Suit” oder “Betcha” haben Druck, gute Beats, gehen regelrecht nach vorne, und auch der Rap-Part von Roots Manuva in “Storyteller” macht Sinn. Endlich mal wieder was (semi)-Elektronisches, das man guten Gewissens empfehlen darf.