Island Of Love
Island Of Love
Jack Whites Kollege Ben Swank hatte Island Of Love auf dem Schirm, seit die Band im selbstgedrehten Video in Corpsepaint “Songs Of Love” von ihrer gleichnamigen Debüt-EP performte.
Obwohl sie aus einer DIY-Szene mit Hardcore-Anbindung kommt, fußt ihr herrlich fuzzig-lärmender Sound auf US-Indie-Bands wie Dinosaur Jr., The Lemonheads, Superchunk und Weezer. Sprich: Nach einer britischen Band klingen Island Of Love kein Stück, höchstens mal ganz kurz irisch, wenn sie in “Fed Rock” in Thin Lizzy-würdige Twin-Leads umschwenken.
Ziel der vierköpfigen Band war es, eine Gitarrenplatte mit Pop-Melodien aufzunehmen – aber so aufgedreht, wie es eine Noiserock-Band tun würde. Bei all ihrer Liebe zum Krach wollen Island Of Love die Melodien herausstellen und ihre Songs nicht im Fuzz ersaufen lassen. “Charles” etwa pendelt zwischen Laut und Leise. Das sehnsüchtige “Sweet” lässt sich über drei Minuten Zeit, bis die Gitarren sich aufbäumen. “Grow” ist der beste Dinosaur-Jr.-Song seit 1994, das eröffnende “Big Whale” eine Fuzz-Tour-de-Force, die bestens in die Platte holt.
Am Ende steht das zunächst halbakustische “It Was All Ok Forever” mit seinem schrägen Pavement-Vibe, das zwischenzeitlich abebbt, um nach Wellenplätschern noch eine Art Theme-Song dranzupappen. Die beste Definition von Indierock seit langem. Mit Betonung auf der dritten Silbe.
Das steckt drin: California X, Dinosaur Jr., Weezer