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    Isar 12
    Unterwegs

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Trikont/Indigo
    8 / 12

    Der Scherz vom ‘Isar Listening’ ist lau, dennoch packen es diese Weißwurst-Popper im frisch gewachsten BMW, der Hamburger Schule etwas entgegenzusetzen. Zwar ist hier gleich im ersten Song vom Philosophen Jacques Derrida die Rede, doch man kommt auch ohne abgeschlossenes Magisterstudium rein. „Unterwegs” (nach einem Roman von Jack Kerouac) ist eine Reise durch Länder und Zeiten. Elvis und die Beatles werden zitiert, Laetitia Sadier von Stereolab schenkt ein bißchen Chanson-Flair, Sitar-Klänge ertönen, Anrufbeantworter aus Malaysia werden abgehört, die Slide Guitar spielt Western auf und die Trompete von Thomas Meinecke (FSK) kann sich nicht entscheiden, ob sie Miles Davis tröten oder doch den Weihnachtsmarkt in Nürnberg einläuten soll. Dieses krude Gemisch wird zusammengehalten durch TripHop-Sounds, die all das, was unvereinbar scheint, zu einem brühwarmen Sud verquirlen. Musikalisch ist das Ganze wesentlich vielseitiger und ergiebiger als z.B. der Retro-Trash von Andreas Dorau, doch in den Texten passiert gar nichts. Ohne eine allzu schwere Lanze für die Sterne brechen zu wollen, aber: Solange Isar 12 sich nicht entscheiden können, ob sie Schlager-Parodie oder Soundtrack für die Germanisten-Mensa sein wollen, hat Hamburg doch die Nase vorn. Der warme Südwind kann dort oben trotzdem nichts schaden.