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    Irepress
    Sol Eye Sea I

    VÖ: 23.04.2010 | Label: Make My Day/Alive
    Text: Patrick Agis-Garcin
    8 / 12

    Was man von einer Band halten soll, die ein sechsarmiges, mit Tischtennisschlägern bewaffnetes Unterwasser-Ungeheuer auf ihrem Plattencover auftreten lässt? Im Fall der Progmetal-Virtuosen Irepress eine ganze Menge.

    Ähnlich monströs wie die obskure Optik von „Sol Eye Sea I“ ist auch sein Einstieg, entfesseln Irepress aus Boston doch gleich zu Beginn ihres zweiten Albums ein ausgewachsenes Songungetüm: Elf Minuten lang walzt sich „Diaspora“ seinen Weg frei und demonstriert eindrucksvoll, zu was diese Band fähig ist.

    Das Presseinfo nennt Cave In als Referenz – ein Vergleich, der vor allem den ebenfalls vom Ursprung Metal ausgehenden Entdeckergeist dieser Platte umschreibt. Bei einer Band, die sich die Bühne sowohl mit Hatebreed als auch mit Kool Keith teilte, sollte ein freigeistiger Denkansatz aber ohnehin niemanden überraschen. Die geballte Durchschlagskraft von Sludge-Riffs, tieftönendem Bassgewummer und mächtigen Breakdowns trifft hier auf atmosphärische Postrock-Passagen und spacige Synthies.

    Irepress tänzeln auf Synkopen, schlängeln sich durch verschachtelte Songlabyrinthe und erschaffen dabei etwas sehr Eigenes, bei dem sich weder hardcoremäßige Gangshouts und Streicher noch weiblicher R’n’B-Gesang und Saxofon-Einlagen ausschließen. Eine bombastische Mixtur in extrem sattem Sound. Mitunter läuft die Band zwar Gefahr, sich allzu hemmungslos an den eigenen Fähigkeiten zu berauschen und dabei ihre Songs aus den Augen zu verlieren. Doch spätestens wenn inmitten des brutalen Riff-Geschredders auf einmal Handclaps oder Samples aus dem Jugendfilm-Klassiker Die „Goonies“ auftauchen, kann man sich das Grinsen nicht mehr verkneifen.

    Artverwandte

    Cave In„Jupiter“
    Constants„The Foundation, The Machine, The Ascension“
    Pelican„The Fire In Our Throats Will Beckon The Thaw“