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    Indigo Jones
    40 Miles

    VÖ: 15.09.2006 | Label: Skinny Dog / Broken Silence
    Text: Daniel Gerhardt
    6 / 12

    Diesige Popsongs, weitgehend ohne Steckdosenpflicht. Indigo Jones könnte es aber gar nicht schaden, mal die Finger in eine zu stecken.

    Guy Garvey hat die Nase voll. Neulich hat der Elbow-Sänger und Mitbetreiber des Labels Skinny Dog eine Art offene Einladung an Radiohead ausgesprochen. Ihr neues Album könne gerne bei ihnen erscheinen, das wäre doch cool und so. Ein ehrlicher Bewunderer ihrer Musik sei er obendrein auch noch, fügte Garvey hinzu. Vielleicht hat er aber auch einfach keine Lust mehr, immer nur mit Bands wie Indigo Jones zu arbeiten. Es gibt nichts, was man an deren trüber Vorstellung von Indiepop hassen könnte, dafür ist die ganze Geschichte von vornherein viel zu harmlos. Es gibt aber gerade deshalb auch keine Reibungsfläche, kein Fleisch zum Festhalten, so gar nichts Anziehendes an „40 Miles“. Wie angeschossen schleppt sich das Album dahin, ein leidgeprüfter Sänger führt mit alkoholfarbener Stimme durch die Songs, das Konterbier stets zur Hand. Wenn im Hintergrund des schwerfälligen „Slipping Away“ eine E-Gitarre auseinander montiert wird, ist das schon ein Aufreger. Wenn die Platte mit der knapp zweiminütigen Schlussbemerkung „Everything Is Clear“ und einem Akkordeon ausläuft, finden Indigo Jones sogar zu ungeschminkter Schönheit. Aber nie können sie diese Intensität lange aufrechterhalten, immer scheint „40 Miles“ gleich wieder einen Schritt zurück zu machen, um sich der eigenen Bescheidenheit unterzuordnen. Musik für Menschen, die ein zweites Stückchen Kuchen schon aus Prinzip ablehnen.