ie Songs auf “Somewhere Else”, Juuls Debütalbum als Indians, lagen schon eine Weile herum, bevor der sauber gescheitelte Kopenhagener sie in eine herzeigbare Form gebracht hat. Zwei Freunde halfen ihm dabei, aus einer Reihe von Four-Track-Folk-Demos Musik zu machen, die sich genau danach anhört, was sie ist: digital aufgehübschter Folk mit Streichern, die keine Streicher sind, überstehenden Produktionsrändern und Geräuschen, die klingen wie aus “Plan 9 From Outer Space” gesamplet. Was “Somewhere Else” damit will, außer schön zu sein, ist eine verdammt gute Frage. Juuls Stimme atmet die gleiche Bescheidenheit aus, mit der James Mercer die Songs der ersten Shins-Platte gesungen hat, selbst der Gameshow-Buzzer-Effekt in “La Femme” bleibt unaufdringlich, und die anschließende Klavierballade “Melt” rinnt einem durch die Finger, ohne Spuren zu hinterlassen. Gäbe es Indians also nicht, könnten sie auch die Band sein, von der Astronomie-Studenten zwischen zwei Proseminaren träumen, Schneidersitz auf der Wiese, übergroße Kopfhörer auf, irgendeine Sternenkarte vor sich. Dass das Indians-Debüt trotzdem auf einem renommierten Indielabel erscheint, einfach weil dessen Betreiber die Demos von Juul so schön fanden, kann einem wahlweise den Glauben an die Musikindustrie, das Gute im Menschen oder den Zufall zurückgeben. “Somewhere Else” ist jetzt jedenfalls da, und vor allem sein krummbeiniges Dreampop-Epos von einem Titelstück kann uns keiner mehr nehmen. Solange wir das nicht selbst tun.