Imperial Triumphant
Goldstar

Das Prädikat eines dystopischen Sounds kann man vielen Metalbands anhängen, dennoch haben die drei New Yorker von Imperial Triumphant, die seit 20 Jahren zusammen Musik machen, eine recht originelle Variante davon kultiviert. Die retrofuturistischen Wolkenkratzer und Roboter des Artworks illustrieren eine urbanisierte, technokratische Zukunftsvision, die Fritz Lang oder George Orwell entlehnt scheint.
Passend dazu klingt ihr kantiger, kakophonischer Black Metal wie das verzerrte Echo des Großstadt-Molochs, das irgendwo in den finsteren Häuserschluchten einer seelenlosen Megacity widerhallt: disharmonisch, collagenhaft und lebensfeindlich. Beflissene Kulturkenner*innen können sicher glaubhaft Verbindungen zum Futurismus oder zur Neuen Musik der 20er Jahre ziehen, womöglich sogar ein sozialkritisches Statement wittern. Schließlich befinden wir uns gerade wieder in den 20er Jahren und haben einige Dystopien von damals mit erschütternder Präzision in die Tat umgesetzt.
Metal-Fans werden sich indes eher über die prominente Gästeliste von “Goldstar” freuen: Yoshiki Ohara von Bloody Panda krakeelt sich durch das 47-sekündige Intermezzo “NEWYORKCITY” und Meshuggah-Drummer Tomas Haake ist gleich auf zwei Songs zu hören: “Lexington Delirium” und “Pleasuredome” – auf letzterem zusammen mit Dave Lombardo, weil man nie genügend Schlagzeuger in einem Song haben kann.
Das steckt drin: Artificial Brain, Behemoth, Oranssi Pazuzu
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