IIVII
Invasion

Josh Graham, der bis vor kurzem für Soundgardens Visual Design verantwortlich war und als Regisseur
für Isis, Mastodon, Neurosis und andere gearbeitet hat, macht genau das. Mit unruhigen, abrupt geschnittenen Sounds bahnt sich die Invasion einer außerirdischen Rasse auf dem Planeten Erde ihren Weg. Die Invasoren kommen von einem sterbenden Planeten und suchen bei uns Unterschlupf, um uns selbstredend umgehend zu assimilieren. Graham reiht die Geschichte in Titeln hintereinander auf, ganz so als stattete er einen Film mit einem Soundtrack aus. So bedrohlich wie die Prämisse klingt das gesamte Album. Vieles im Klangdesign klingt nach John Carpenter und „Blade Runner“, allerdings injiziert Graham seinen Collagen einen Schuss Horror. Zwar bietet die Musik tonal wenig Spektakuläres, dafür wiegen die Stimmungen umso schwerer. Man täte Graham natürlich Unrecht, wenn man verschweigen würde, dass er neben seiner Karriere als Designer auch als Multiinstrumentalist hinter Projekten wie Red Sparowes, Battle Of Mice und A Storm Of Light steht. Die Gitarren wurden allerdings für IIVII vollständig verbannt. Im Gegensatz zum sehr flächigen, harmonieverliebten und herausgeputzten Debut „Colony“ (2015) wirkt „Invasion“ wie ein improvisiertes Album mit sehr vielen Ecken und Kanten, ruppigen Oszillator-Hüllkurven, die geradezu falsch klingen, und einem relativ eindimensionalen Klangdesign. Das erhöht die Spannung und Dramaturgie sowie das Tempo der Geschichte: Die Posten wurden aufgegeben, das Heer ist auf dem Weg.