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    Idaho
    The Lone Gunman

    VÖ: 16.12.2005 | Label: Idaho/Cargo
    Text: Armin Linder
    7 / 12
    Idaho - The Lone Gunman

    Von allen allein gelassen, rollt Slowcore-Underdog Jeff Martin die Klangteppiche aus. Lage über Lage. Und macht sich’s bequem.

    Fast fünfzehn Jahre bestehen Idaho jetzt. Eine lange Zeit, wenn man bedenkt, wie wenige von ihnen Notiz genommen haben. Sie waren immer die Mauerblümchen im Slowcore-Underground, im Schatten von Bands wie Sophia oder den Red House Painters. Bandmitglieder kamen und gingen, nur Jeff Martin blieb die Konstante. Ihm war nie nach Aufgeben zumute. Es ist halt nicht so einfach, zuverlässiges Personal zu finden. Und weil’s ihm irgendwann zu blöd wurde, ist Idaho jetzt ganz offiziell eine Ein-Mann-Band. „All instruments played by Jeff Martin except for Tuba in ‚You Flew’“. Eine klare Ansage. Jene von ihm gespielten Instrumente sind vornehmlich Tasten- und Schlagwerk, mal organisch als Piano und Drums, mal synthetisch als Keyboards und Laptopgeplucker. Nur selten gibt sich mal eine Gitarre die Ehre, und was die Tuba da soll, weiß Jeff Martin wohl selbst nicht. Schon gar nicht in diesem „You Flew“, das wirkt wie ein Fremdkörper zwischen den anderen 15 Songs. Zu albernem Humpa-Humpa wird da plötzlich geschunkelt, was das Zeug hält. Mitten in einem Album, dem es vor allem um die Stimmung geht und das sich um die Stimme dreht. Mal düster, mal hell. Mal frostig, mal warm. Mal kurzatmig, mal langatmig. Jeff Martins sämig schmachtendes Organ gibt immer einen gewissen Halt, wenn die Tasteninstrumente abzurutschen drohen. Nicht oft ist ein Song seltsam anders wie das funky Instrumental „U Got That Gunman Thang“ oder seltsam schön wie „Cherry Wine“. Es ist vielmehr ein Album wie aus einem Guss. Und auch der verstopft schließlich immer wieder mal.

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    VÖ: 31.05.2024