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    Icalma
    Bun O Und

    VÖ: 20.06.2005 | Label: Telescopic/Hausmusik
    Text: Wolfgang Kienast
    6 / 12

    Wem der Sinn nach einem gestandenen Postrock-Album steht, der sollte hereinhören. Nicht unbedingt

    auf der Höhe der Zeit, aber handwerklich sauber.

    Ursprünglich stammt Philippe Boisier, Wahlfranzose und Kopf des Icalma-Projekts, aus Chile. Dort hat

    er unter anderem bei Panico mitgewirkt, die gerade auf Tigersushi ein furioses neues Album

    veröffentlicht haben. Was man von „Bund O Und“ nicht behaupten kann. Solide ja, aber eben nicht

    aufregend. So klingen der instrumentale Opener „Tourbillon Spatial“ und die ebenfalls gesangslosen

    „Plan Du Poeme“ und „Murmures“ schwer nach Tortoise. Bei den übrigen Stücken hat Boiser die Sängerin

    Armelle Pioline ans Mikrofon gebeten, und es hört sich wie bislang unveröffentlichtes Material aus

    dem mit Sicherheit reichhaltigen Stereolab-Fundus an. Erinnerungen an UI und Ganger werden wach.

    Okayer Postrock. Damit die Sache nicht zu trocken bleibt, mit der nötigen Prise Pop gewürzt. „Roses“

    zum Beispiel gelingt es, sich durchs Ohr am Hirn vorbei ins Herz zu schleichen und „Roi Des Champs“

    entwickelt nach sprödem Indie-Beginn hymnische Qualitäten. Vor einigen Jahren hätte man dieses Album

    gefeiert, jetzt wird es einen Platz in der Sammlung von Musikliebhabern finden, die Wert auf Solides

    jenseits des Mainstreams legen und wissen, dass sie nicht mehr jedem Hype hinterherhecheln müssen.

    Nicht mehr, nicht weniger.