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    Ian Broudie
    Tales Told

    VÖ: 10.01.2005 | Label: Sony
    Text:
    8 / 12

    Keine Fußballhymnen, kein Radiopop: Anders als unter dem Banner der Lightning Seeds erzählt das Produzentengenie seine Geschichten hier akustisch.

    Bei manch einem wird diese Platte auf dem Wunschzettel gestanden haben; Mensch, Broudie, mach doch mal eine richtige Song-Platte und lass den Produzentenquatsch für den Radioeinsatz weg! Er hat uns erhört. „Tales Told“ ist sein erstes Album unter eigenem Namen, aber mehr als unsere frommen Wünsche werden ihn drei Acts dazu inspiriert haben. Einmal die Kifferbanden von The Coral und The Zutons, wie Broudie aus Liverpool, deren Platten er auch produziert und deren Mitglieder für den dezenten Hintergrund der Songs sorgen. Und der ähnlich gesinnte Stephen Duffy, neuer Melodiengeber für Robbie Williams und mit seiner Band Lilac Time derzeit der Liebling aller Feuilletons. Locker, beschwingt und vor allem ohne synthetisches Blubbern präsentiert Broudie elf Songs, die bei aller Bodenständigkeit noch immer detailliert komponiert und ausgefeilt arrangiert sind. Denn schludern kann und will er nicht, dafür weiß Broudie einfach zu genau, wie ein guter Popsong zu klingen hat. Was mehr denn je auffällt ist seine stimmliche Ähnlichkeit zu John Lennon sowie sein Gespür für die Melodie, die sich gerne erst hinten heraus erhebt und dann am Ende des Bogens das Herz so richtig berührt. Man höre nur die hübsche Balladen-Miniatur „He Sails Tonight“ oder das fließend-folkige „Smoke Rings“, bei dem selbstverständlich die süßlich qualmenden The Coral mitspielen dürfen. Es gibt Pop-Theoretiker, die sicher glauben, dass diese Fähigkeiten den Babys in Liverpool in die Wiege gelegt werden. Kein Widerspruch.