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    Hypernova
    Through The Chaos

    VÖ: 20.08.2010 | Label: Narnack/Cargo
    Text: Patrick Agis-Garcin
    5 / 12
    Hypernova - Through The Chaos

    Illegal im Iran, belanglos in Brooklyn: So wohlwollend man den Rock-Botschaftern aus dem Nahen Osten auch begegnen möchte, ihr einfallsloser Wave-Poprock macht es einem schwer.

    Den Begriff „Underground-Band” muss man bei Hypernova aus der iranischen Hauptstadt Teheran wörtlich verstehen, schließlich steht in der islamischen Republik unter dem Regime Ahmadinedschad schon der bloße Konsum westlich orientierter Kultur unter Strafe – von der eigenmächtigen Erschaffung profaner Rockmusik ganz zu schweigen. Geheime Kellerkonzerte waren für die notorischen Gesetzesbrecher im Iran somit das Höchste der Gefühle. Daher kehrte die Band ihrer Heimat den Rücken zu, steuerte allen Widrigkeiten zum Trotz das Rockmekka Brooklyn an und heimste als erste iranische Rockband überhaupt einen Plattenvertrag im Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten ein. Dumm nur, dass Hypernova den Mut, den sie als iranische Rock-Exilanten aufbringen, mal so gar nicht in ihre Musik übertragen, denn diese geht viel zu sehr auf Nummer sicher.

    Angesichts der Umstände ist es schon erstaunlich, wie uninspiriert und leidenschaftslos Hypernova hier zu Werke gehen. Through The Chaos klingt mehrheitlich so, als würden sich Franz Ferdinand einen Interpol-Song vorknöpfen, das Tempo anziehen und die Substanz entschlacken – schmissig und leidlich unterhaltsam zwar, aber auch flach und eindimensional. Trotz Exotenbonus bleiben Aha-Effekte komplett aus, ihre Herkunft merkt man Hypernova zu keiner Zeit an. Dabei hätte man bei dieser Vorgeschichte etwas Eigenständigeres erwarten dürfen als eine Band, die schulbuchmäßig den westlichen Vorbildern nacheifert und dem Zeitgeist hinterherhechelt.