Human Impact
Gone Dark
„Now is the time to resist/ Destroy to rebuild“, singt Spencer im fantastischen “Destroy To Rebuild”. Human Impact setzen grob dort an, wo Unsane in “Only Pain” (“Visqueen”, 2007) überraschend melodisch wurden, ohne an Bösartigkeit einzubüßen. Von ungefähr kommt das nicht: Prinzipiell ist das hier das derzeitige Line-up von Unsane mit Spencer, Jon Svyerson (Daughters) und Eric Cooper (Made Out Of Babies), zuzüglich eben Jim Coleman, der einst bei Cop Shoot Cop für den Lärm, die Synthieflächen und den Sturm verantwortlich zeichnete.
Was auf dem Debüt 2020 noch projekthaft wirkte, wird auf “Gone Dark” zum Selbstverständnis mit rollendem Noiserock, subtilen Harmonien und ausreichend Raum für Schrullen. “Repeat” kommt mit warmem Industrial-Swag, “Collapse”, “Hold On”, “Lost All Trust” und “Corrupted” mit dem Bulldozer.
Die Welt sei schon immer ziemlich scheiße gewesen, sagt Spencer. Es bestünde allerdings der begründete Verdacht, dass in den vergangenen Jahren alles ein bisschen beschissener geworden wäre. Unsane wollten jeden vermöbeln, Human Impact haben ihren Feind klarer umrissen: die Verantwortlichen. Das ist Noiserock wie eine Demo, die sich drohend durch die Stadt schiebt. Die Menschen halten Schilder hoch, auf keinem steht mehr „Bitte!“. Die Zeiten sind vorbei. Keine Romantik mehr.
Das steckt drin: Killing Joke, P.I.L., Surgery
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