Mechanical Animals” ist das Portrait eines schillernden Schmetterlings, der sich nach 28 Jahren endlich aus seinem Kokon gewunden hat. In all seinem Glanz wagt er immer den Schritt neben sich und reflektiert: Wo Antichrist Superstar” mit einem Irresponsible Hate Anthem” begann, überrascht Mechanical Animals” mit dem nachdenklichen, gefühlvollen Great Big White World”. Im Prinzip ein unauffälliger Song, markiert er doch das Motto des Albums, denn statt nicht zu verleugnender Hits wie Beautiful People” dominieren durchdachte Stücke, die ihren Reiz erst nach mehrmaligem Hören offenbaren. Insofern ist die Single The Dope Show” zwar ein Song in bester Manson-Manier, aber dennoch nicht programmatisch. Die Innovationen verbergen sich im leidenschaftlichen Titelstück, dem lasziv poppigen I Dont Like The Drugs”, dem grungigen Disappear”, dem 80er-disco-mäßigen Post Human” (inkl. Firestarter”-HeyHeyHey!” Rufen) oder den grüblerischen Stücken gegen Ende. Der ungewöhnlichste Track ist ohne Zweifel Speed The Pain”, der mit seinem 70er-Charme nicht wenig an David Bowie erinnert. Man könnte ganze Seiten über dieses Album füllen, deshalb gilt: selbst anhören und überraschen lassen.
weitere Platten
Experiment Below
VÖ: 01.01.1999
Akathisia
VÖ: 01.01.1900