Hot Wax
Hot Shock

Mit ihren zwei bislang veröffentlichten EPs konnte sich das Indie-Punk-Trio aus Hastings schon von diversen Bühnen aus Fans heranzüchten. Ihr Debütalbum klingt nun gleichzeitig nach Alleinstellungsmerkmal und Spaßfaktor. Immer noch geben die Saiteninstrumente den Ton an, nun aber ausgefeilter.
Zwischen glasklaren Grunge-Hits (“She’s Got A Problem”) und breit gebauten LoFi-Riffs (“Dress Our Love”) bleibt ein Schuh schnell im Pit hängen. Das klappt aber auch, wenn es mal nicht voll auf die Zwölf geht: “Chip My Teeth For You” etwa klingt, als hätten die frühen Wolf Alice ihre Melancholie stärker in Aggression getränkt, und der Closer “Pharmacy” wiegt sich mit breiten Streichern nach oben. Leadsängerin Tallulah Sim-Savage hätte darüber hinaus auch bestens in die 90er Grunge-Welle gepasst.
Bemerkenswert: Das gesamte Team hinter “Hot Shock” besteht ausschließlich aus Frauen – und nicht irgendwelchen. Hot Wax’ Netzwerk umfasst ein Feature von Warpaint-Schlagzeugerin Stella Mozgawa, Catherine Marks als Produzentin und die Londoner Underground-Ikone Julia Fodor im Musikvideo und unterstreicht das Stilbewusstsein der Band: Das ist Punk-Chic im besten Sinn und feministischer Widerstand mit aufgeschürften Knien, aber hoher Hitdichte.
Das steckt drin: Chroma, The Mysterines, Sprints
weitere Platten
Invite Me, Kindly (EP)
VÖ: 18.10.2023