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    Horseback
    Haalf Blood

    VÖ: 24.05.2012
    Text:
    7 / 12

    Jenks Miller mischt Metal-Gekrächze gegen entspannte Orgel-Psychedelic.

    Er hat seinen Stil gefunden. Jahrelang hat er gewütet, aufgenommen, was das Tonband hergab, und probiert. Dabei hat der Alleskönner Miller sich im Stil-Mischmasch aufgelöst. Verortung: nein, danke. Es muss nicht immer alles zusammenpassen, um zusammenzupassen, vor zwei Jahren machte „The Invisible Mountain“ das deutlich. Psychedelic und Ambient trafen auf Millers knorriges Gekrächze mit Black-Metal-Note. Auf „Half Blood“ ändert sich das nicht grundsätzlich. Noch immer kümmert sich Miller um alles, er spielt Gitarre, Bass, Tasteninstrumente und Schlagzeug. Wofür er einen Schlagzeuger und einen Bassisten braucht, weiß wohl nur er; aufgenommen und gemixt hat er „Half Blood“ ebenfalls. Dabei hat er sich entweder mehr Mühe gegeben oder dazugelernt: Die Feinheiten sind auf „Half Blood“ besser ausgearbeitet als bisher. Die Schichten seiner seltsamen Musik sind ebenso dicht miteinander verwoben wie sie übereinander schweben. Falls das Sinn ergibt. Die Songs sind düster, monoton und hypnotisch, wabern warm und meist instrumental. Wäre ja auch schade, wenn die eigentliche Schönheit der Songs immerzu vom Gekrächze und Gekehle sabotiert würde. Das handliche „Ahriman“ ist das zugänglichste Stück, ein indianischer Regentanz um ein schwarz flammendes Lagerfeuer mit einem E-Gitarristen hinter der Teepee-Zeltwand. Die „Hallucigenia“-Trilogie am Ende wirkt dagegen eher unpraktisch: Ambient-Nebel, verhallte Drones, keine wirkliche Songstruktur. Doch dann ist da Teil drei, „The Emerald Tablet“. Ein krautiger Motorik-Beat unter warmen Drones, choralem Feedback und perlender Psychedelik in zwölf Minuten. Schätzungsweise wunderbar zum Meditieren.

    weitere Platten

    Invisible Mountain

    VÖ: 06.08.2010