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    Hope Of The States
    The Lost Riots

    VÖ: 07.06.2004 | Label: Epic/Sony
    Text: Patrick Großmann

    UK-Newcomer mit einer spannenden Kreuzung aus orbitalem Kunstrock, Noise-Stürmen, elegischen Streichern und Schnodder-Gesang. Eigensinnig und ausbaufähig.

    England spacerockt also mal wieder. Hope Of The States stammen aus dem Kaff Chichester – und halten sich genauso wenig an klassische Songstrukturen wie Sigur Ròs, deren Produzenten Ken Thomas sie für die Aufnahmen von „The Lost Riots“ gewinnen konnten. Auch orchestrale Streicherflächen und ausladende Gitarren-Feedbacks scheint man sich bei den Isländern abgeschaut zu haben, verheiratet das Ganze jedoch mit extensivem Piano-Einsatz und ausgesuchten Schrammel-Akkorden aus der Indierock-Oberschule („Enemies/Friends“, „Nehemiah“). Alternatives Erklärungsmodell: Godspeed You! Black Emperor lernen singen und jammen mit The Cooper Temple Clause und Aereogramme. Wobei es mit dem Gesang so eine Sache ist. Denn findet sich ein genereller Schwachpunkt, so ist dies zweifellos Sam Herlihys latent wackelige, zum Nöligen tendierende Stimme. Unsicher tastet sie sich durch struppiges Terrain voran und verharrt nicht selten direkt neben Noise-Nerd J Mascis auf des Messers tonaler Schneide (etwa zu Beginn des rätselhaften „Me Ves Y Sufres“). Ansonsten bestimmt positives Erstaunen ob so viel Mut und Frühreife das Bild: Neben dem Kathedralen-großen Instrumental-Orkan „The Black Amnesias“ vermögen allen voran die stürmische erste Single „The Red The White The Black The Blue“, die überlebensgroße, dynamische Zentral-Hymne „Black Dollar Bills“ („I’ve seen broken people smiling“) sowie das von einer Hammond-Orgel geerdete, majestätische „Goodhorsehymn“ zu begeistern. „It’s alright to be alone sometimes / but please come back tomorrow / I need you all the time“, fleht Herlihy im sich in ein funkelndes Lichtermeer hinein schraubenden Aufruf „Don’t Go To Pieces“. Wie die Jungs derartige Zeilen zukünftig mit dem Freitod ihres Gitarristen Jimmy Lawrence im Zuge der abschließenden ‚Real World‘-Studiosession vereinen können, bleibt abzuwarten. Eine Band mit Zukunft, allemal.

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