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    Hooded Fang
    Tosta Mista

    VÖ: 16.03.2012 | Label: Full Time Hobby/Rough Trade
    Text: Oliver Schröder
    7 / 12
    Hooded Fang - Tosta Mista

    It’s devolution, baby! Erst das liebevoll durcharrangierte Indiepop-Debüt für beschauliche Sommerabende, jetzt das stürmische Surfgitarren-Gegenstück aus der Abstellkammer.

    Aus musikevolutionärer Perspektive läuft es naturgemäß genau andersherum ab, selbst in Hooded Fangs Heimat Toronto. Irgendetwas kann da nicht in Ordnung sein. Und richtig, Frontmann Daniel Lee und Bassistin April Aliermo haben sich nach fünfjähriger Beziehung getrennt. Entsprechend drehen sich die neuen Songs um „Liebe, Lust und Liebeskummer“, erklärt Lee. „Hochdramatischer Scheiß also.“ Dieser nachgeschobene Halbsatz beschreibt mit wenigen Worten das, was den Hörer mit „Tosta Mista“ erwartet: eine künstlich aufgeputscht wirkende Partyplatte, die es in ihrer Kürze von sieben Songs und drei Instrumentals meistens schafft, so etwas wie sommerliche Ungezwungenheit zu suggerieren. Den größten Anteil daran haben neben der Garagenatmosphäre die mit schiefem Dauergrinsen eingestreuten Vintage-Bezüge. Streckenweise klappt es allerdings nicht mit der guten Laune, dafür schwebt einfach zu viel Zynismus im Raum. Manchmal liegt so viel davon in der Luft, dass man nicht genau weiß, ob die Party-Animation ernst gemeint sein soll, oder ob hinterm Rücken des Gitarristen der dicke emotionale Holzhammer lauert. Dass dieser noch in irgendeiner Form kommen muss, spürt man ab dem ersten Ton von „Big Blue“. Nach 23 Minuten ist es schließlich soweit. Dann folgt der unvermeidliche, überlebensgroße Gegenentwurf zum launigen LoFi-Geklimper: Den „Of Love“ ist eine herzzerreißend bittere Schnulze und nicht zufällig der einzige Song des Albums, den Lee und Aliermo zusammen geschrieben haben.