Homemade
What Were We Getting Into, Before We Got Into This?

Ein weiterer gelungener Beitrag zum Thema Emo.
Fuß auf die Bremse, E (wie Emo)-Gang einlegen, und dann ganz langsam kommen lassen: Homemade haben die Bedienungsanleitung made in Kleinstadt verstanden und ziemlich clever an die Westküste der USA verfrachtet. Will sagen: Grundsätzlich und hauptamtlich dem Sound solcher Bands wie Gameface oder den Get Up Kids verpflichtet, scheint ab und an die geographische Nähe zu Strand, Sonne und Wellen durchzuschimmern, was dem ganzen Drive und Reiz verleiht. Diesem Sound wird ja zur Zeit (mal wieder) die Zukunft als nächste Trendsportart prophezeit, die Szenewächter haben ihre Notizblöcke artig gezückt, um eventuelles Fehlverhalten akribisch zu notieren, doch Homemade zeigen sich davon unbeeindruckt. Mit feinem Gespür für Tiefe lotet die Band die dynamische Palette aus, gibt sich mal wütend, mal besinnlich, und mal wie fünf leicht euphorisierte High School-Abgänger, die auf die bestellte Limo warten, die sie zur Prom Night chauffiert. Ein anfangs eher unscheinbares Album, das nach und nach viele schöne Momente bereit hält – wenn man sich denn die Zeit dafür nimmt.