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    Holy Wave
    Five Of Cups

    VÖ: 04.08.2023 | Label: Suicide Squeeze
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 365
    5 / 12
    Holy Wave - Five Of Cups

    Allzu behäbig cruisen die Texaner von Holy Wave durch Sphären von Shoegaze, Psychedelic und Dreampop.

    Mit einer Synthie-Sirene eröffnet der Titelsong das sechste Album von Holy Wave. Eine träge Sirene wohlgemerkt, denn von Alarm kann auf „Five Of Cups“ nicht die Rede sein – die vier Herren aus Austin mögen es relaxt.

    Vor allem die erste Hälfte der Platte verströmt das Energielevel eines Sommertages mit 35 Grad. Selbst die Melodien raffen sich kaum auf, mehr als ein, zwei Halbtöne hoch oder runter zu gehen. Wohlplatziert janglen und braten die Gitarren, der Synthesizer sirrt spacig und akzentuiert, wenn auch eher unoriginell, gelegentlich pluckert ein sanfter Beat. „Path Of Least Resistance“? Der Songtitel trifft es gut.

    Glücklicherweise zieht die Dynamik später an. Das auf Akustikgitarren-Loop, bräsigen Orgel-Akkorden und federndem Drumbeat einreitende „Hypervigilance“ dreht sich auf dem Weg durchs All ebenfalls um die eigene Achse, läuft aber nicht Gefahr, wegen Antriebsmangel wegzusacken. Auch „Nothing In The Dark“ dengelt und drängelt zu blass umhergeisterndem Gesang. Mehr Charisma bringt das mexikanische Duo Lorelle Meets The Obsolete ins Spiel, das in „The Darkest Timeline“ an Mikro und Synthesizer für die vielleicht atmosphärischsten Stellen sorgt. Abwechslung bringt auch die Stimme von Estrella del Sol im verträumt ausklingenden Schlussstück „Happier“. Ob aber danach die Energie reicht, erneut auf Play zu drücken? Eher nicht.

    Das steckt drin: Syd Barrett, Mac DeMarco, Tame Impala