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    Holmes
    Have I Told You Lately That I Loathe You

    VÖ: 18.06.2010 | Label: Blackstar
    Text: Benjamin Adler
    7 / 12
    Holmes - Have I Told You Lately That I Loathe You

    Überlebensmusik mit Schifferklavier und weit geöffneten Armen. Vorsicht, die könnten noch groß werden.

    Und das noch nicht mal unbedingt, weil die Songs von Holmes laut „Mainstream!“ schreien, sondern vor allem, weil die Schweden mit ihrem dritten Album den Schritt von der guten Idee zum gekonnt ausformulierten Song gehen, ohne auf dem Weg über sich selbst zu stolpern. Soll heißen: Have I Told You Lately That I Loathe You hat verdammt viel Gefühl für den richtigen Moment, die richtige Melodie und die richtige Instrumentierung und ist aus dem gleichen Grund eine gute Platte, aus dem Kashmirs Zitilites vor sieben Jahren eine großartige war – sie bietet nichts weiter als durchgehend überzeugende Songs, ohne viel Schnickschnack, dafür mit riesigen Refrains und einnehmender Atmosphäre. Was Holmes dann doch von ihren Vorbildern unterscheidet, ist der fehlende doppelte Boden. Dem Wortspiel im Albumtitel zum Trotz beweist diese Platte nicht sehr viel Sinn für Zweideutigkeiten. Stattdessen Liebesschwüre, Trauerfloskeln und stimmungsvolle Seufzer wohin man auch hört. „Musik fürs Herz“ würden das hoffnungslose Romantiker mit kuschelrockiger Plattensammlung nennen. Und auch wenn das clever zwischen Piano und Gitarre eingewobene Akkordeon songwriterische Tiefe vorgaukelt, bleiben Songs wie der schunkelnde Opener True Lies oder das nachdrücklich selbstbewusste The Strangest Calm sowohl textlich als auch strukturell simpel gestrickte Angelegenheiten. Gerade deswegen könnte Have I Told You Lately That I Loathe You schneller als man sich versieht der Masse zum Fraß vorgeworfen werden. Für Holmes auf lange Sicht nicht die schlechteste Prognose.

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    Burning Bridges

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