Dieser teilt nicht nur in eine Richtung aus, sondern startet einen nicht unkühnen Rehabilitationsversuch, der Hole wahrscheinlich endgültig aus der Position der most wanted Skandalnudeln entläßt. Eine Gleichberechtigung im unschmuddeligen Olymp des amerikanischen Alternative Rock liegt im Bereich des Möglichen. Courtney hat fleißig geübt, um sich die Kunst des “richtigen” Songwritings recht imposant einzueignen, so daß es anmutet, als hätte man sich vorsätzlich aus der Babes In Toyland‘schen “auch-Frauen-können-Krach-machen”-Ecke gelöst, was bereits mit “Pretty On The Inside” ausreichend bewiesen wurde. Das hier funktioniert also nicht mehr nach dem altbekannten leise/laut-Schema, sondern verfügt über Melodien und all das, was man von einer Band, die mit N beginnt, erwartet. Aber sowas darf man wahrscheinlich nicht laut sagen, oder? Alles in allem eine schöne Rockplatte, die – kontextbedingt – wahrscheinlich eine Menge verkaufen wird.
4,5/5 Carsten la Tendresse