Hoaxed
Two Shadows

Immer wieder Portland: Blackwater Holylight, Dark Num­bers, Uada, Witch Mountain, Lord Dying, Yob, Red Fang, Unto Others… der aktuelle US­-Underground wäre ohne die verregnete Westküsten­-Stadt um einiges ärmer. Ein weiteres Gewächs des fruchtbaren pazifischen Bodens ist das Duo Hoaxed, eine Art weib­liches Pendant zu Unto Others. Auch bei ihnen ist die Basis treiben­der Gothic Rock, angereichert mit Metal-Elementen, die bei Hoaxed allerdings komplett ohne metal­typische Sounds funktionieren, son­dern rein rhythmisch ans Genre angelehnt sind. „Two Shadows“ ist ein sehr kompaktes Album mit unmittelbarem Zug zum Refrain, wesent­lich freundlicher als das Geisterbahn­-Intro vermuten lässt. Insofern ist es auch für Ghost­-Fans interessant, wobei deren Pop­-Appeal hier deutlich treibender inszeniert wird, und die Melodien eher an Blondie als an Abba angelehnt sind. Auch die Opulenz im Sound rückt Hoaxed in die Nähe von Ghost – nach Duo-­Reduktion klingt hier nichts, entsprechend kommen für Konzerte weitere Musikerin­nen hinzu. Doch trotz effektiv komponierter Hits wie „The Knowing“, „For Love“ oder „High Seas“ wünscht man sich manchmal etwas mehr Dynamik und etwas zwingendere Gesangslinien. Am Ende bleibt ein originelles Album, dass man gut an Halloween laufen lassen kann, ohne die Kinder zu verschrecken.