Eklektizistische Schlaumeier-Elektronik mit Mädchenstimmen und mehr Tiefgang, als man ertragen kann. Zum Studentenerschrecken schön.
Uiuiui, da ziept und zirpt und schwurbelt und mäandert aber eine Menge auf HiHo Silvers erstem Longplayer. Mal hibbelig umher wuselnde, mal supadupafett geradeaus polternde Beats. Darauf schräge Töne und hitzige Fiepsgeräusche, mittendrin eine verlorene Querflöte, und irgendwo dazwischen die an quengelige japanische Schulmädchen gemahnende Stimme der Hamburgerin Caro Garske. Die kennt man – wenn man sie denn kennt – von der Indie-Formation Tenfold Loadstar. Und auch Kai Voepel, der Hauptmann hinter Sounds, Idee und Konzept, ist kein Unbekannter mehr – das Werbeposter von Mardi Gras b.b., auf welchem er in schickem Sixties-Interieur bei runtergelassenen Hosen sehr versonnen seinen Penis festhält, hängt in so manch einem Hipster-Haushalt auf dem Klo. Doch zurück zur Musik: Diese ist, wie gesagt, angestrengt anders, wenngleich im Ansatz gar nicht schlecht. Grundsätzlich schöne Songs und Grundmuster sind häufig auszumachen, nicht selten erinnert es an 2Raumwohnung oder Paula – die typisch naive Berliner Elektronik-Schule eben. Wäre da nur nicht ihre nahezu ständig aufblitzende Ambition, der Musik zusätzlich einen ganz besonderen, irgendwie schrillen Kick zu verpassen. Denn der stört – mal mehr, mal weniger. Hier wollte der Künstler oft mehr, als es Not getan hätte. Eigentlich schade.