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    Hidden In Plain View
    Life In Dreaming

    VÖ: 14.03.2005 | Label: Sanctuary/Rough Trade
    Text: Daniel Gerhardt
    5 / 12

    Ein klischeetriefendes Debütalbum, zusammengeklaut im Emo-Mart. Da ist es umso bedauerlicher, dass Hidden In Plain View eigentlich wirklich etwas zu erzählen hätten.

    Alles, aber auch wirklich alles haben sie am Start: Zwei Sänger, die sich eben noch weinerlich in den Armen liegen und im nächsten Moment die Zornesadern auf Gurkengröße schreien. Einen Schlagzeuger, der mit manchem Mätzchen darauf hinweist, dass Hidden In Plain View sicherlich auch ab und zu mal ein Metal-Shirt tragen. Und natürlich die sagenhaft einfallslosen Standard-Gitarren, die mittlerweile so oft gehört wurden, dass man sich wirklich fragen muss, ob die bei Emo-Bands im Plattenvertrag festgeschrieben werden. Man möchte auf die nächste Namensänderungsbehörde rennen und da erst wieder weggehen, wenn Hidden In Plain View umgetauft wurden. In Lonely Monday, Late October oder My Funeral Mistake. Ganz gleich, ob das Jersey-Quintett nun das Aggressionsabbau-Programm von „Ashes Ashes“ durchläuft, mit der Abschlussball-Ballade „Halycon Daze“ in tausend Tränen zerfließt oder bei „The Point“ irgendwo dazwischen stecken bleibt – sie sind und sie bleiben die durchschnittliche Kopie der vorletzten Kopie von Taking Back Sunday. Die ja nun auch wiederum… – aber lassen wir das. Anzumerken ist nämlich noch, dass Hidden In Plain View streckenweise in wirklich mitnehmenden Worten von den Schicksalsschlägen und Fehlgriffen des Lebens berichten. Und mit „The Innocent Ones“ immerhin eine wahrhaftige Überlebens-Hymne auf ihrer Platte ist. Man kann sie also noch nicht mal richtig hassen.