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    Here Lies Man
    You Will Know Nothing

    VÖ: 15.06.2018 | Label: Riding Easy / Cargo
    Text:
    5 / 12
    Here Lies Man - You Will Know Nothing

    Was, wenn Black Sabbath Afrobeat gespielt hätten? Mit dieser Frage gehen Here Lies Man auch auf ihrer zweiten Platte auf Hörerfang.

    Wie auch immer das geklungen hätte, fest steht: Black Sabbath hätten sich mehr getraut, auch auf die Gefahr hin, es komplett zu versauen. Wenn Zeal & Ardor Gospel und Soul mit Black Metal und Blues vermengen, ist das so gewagt wie gekonnt. Vor allem aber ist es derart fordernd, dass die einen dem Sound Hals über Kopf verfallen und die anderen reflexartig flüchten. Ein Dazwischen gibt es nicht. Die Kombination aus Proto-Metal und Afrobeat verspricht auf dem Papier zunächst ähnliche Sprengkraft. Was für Tony Iommis Riffs der Blues war, kommt für Sänger und Multiinstrumentalist Marcos Garcia aus Afrika. Here Lies Man machen allerdings Musik, über die sich problemlos hinweghören lässt. Sich daran zu stoßen, ist fast unmöglich. Spannungsarme Songs wie „Blindness“ oder „Summon Fire“ eiern unablässig auf banalen Riffs herum. Weil irgendwo noch Bongos dazu gespielt werden, ist das noch längst keine Offenbarung. Dazwischen Interludes, die mit zwei Drittel oder drei Viertel des Tempos des vorherigen Songs daherkommen. Das folge mathematischen Algorithmen, die sich „The Calve“ nennen – ein rhythmisches Prinzip, das sich in Afrika entwickelt hat. Ohne eine solche Erklärung geht diese Finesse jedoch unter, mit Erläuterung klingt sie so dröge konstruiert, wie es sich liest. Garcia spielt beim Brooklyner Afrobeat-Kollektiv Antibalas, sein Kollege Geoff Mann war dort ebenfalls Mitglied. Warum die Afrobeat-Anleihen auf „You Will Know Nothing“ so schwach ausfallen, bleibt daher ein Rätsel, und dem retrofuturistischen Heavy-Rock neue Horizonte verborgen.

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