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    Heavy Feather
    Débris & Rubble

    VÖ: 05.04.2019 | Label: The Sign/Cargo
    Text:
    5 / 12
    Heavy Feather - Débris & Rubble

    Die Verklärung des 70s-Rock nimmt kein Ende. Auch Heavy Feather aus Stockholm schwelgen in Erinnerungen, die es nie gegeben hat – aber immerhin mit Cowbell.

    Genauso wie die 80er nicht nur nach lässigem Post-Punk klangen, waren auch die 70er voll von miserablem Rock’n’Roll, selbstbeweihräucherndem Gedudel und Liedern, die keinen Sommer lang tanzten. Doch das schwedische Quartett holt sich eben die Sahnehäubchen aus der Auslage: Twang, Hüfte, Blues, Arsch, Herz und so weiter. Ehrlich! Handgemacht! Muss ja. Mit etwas mehr Hingabe hätten sie auch herausfinden können, dass sich schon 1972 eine US-Band Heavy Feather nannte, angekifften Psychrock und den kongenialen Plattentitel „Soft, Hard And Heavy“ kredenzte. Konzeptkunst, sozusagen. Die Schweden halten es eher mit Free, Cream und Lynyrd Skynyrd – konservativ im besten Sinn, und wenn’s hart auf hart kommt, wird die Mundharmonika ausgepackt. Ob seiner Beliebigkeit grenzt der Bluesrock der Stockholmer allerdings des Öfteren am biederen Stadtfestrock – super im Hintergrund, aber bitte etwas leiser, damit man sich auch unterhalten kann. Die grausige Blues-Ballade „Tell Me Your Tale“ wirkt da beispielsweise weniger wie eine Hommage, sondern eher wie ein Affront gegen Lynyrd Skynyrd. Und natürlich singt Lisa Lystam den kernigen Bluesrock mit derart viel Schnörkeln und Schleifchen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ältere Herren ihr attestieren, eine echte „Powerfrau“ oder gar eine „Rockröhre“ zu sein. Heavy Feather wirken auch in ihren besseren Momenten wie die, die uneingeladen und ein bisschen zu spät zur Party kommen – und dann auch noch warmen Jack Daniels von der Tanke mitbringen.

    weitere Platten

    Mountain Of Sugar

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